Baden-Württemberg: Mehr Strom aus Kernenergie und Windkraft, Rückgänge bei Erdgas und Wasserkraft
Im Jahr 2018 wurden in Baden-Württemberg rund 60 277 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen leichten Rückgang um 0,3 %.1 Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes konnten die erneuerbaren Energien gegenüber dem Vorjahr erneut zulegen (+3,5 %) und erreichten damit einen Anteil von 28,2 % an der Bruttostromerzeugung. Die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern war hingegen im Vergleich zu 2017 rückläufig (- 1,7 %).
Die Beiträge der einzelnen Energieträger an der Stromerzeugung entwickelten sich gegenüber dem Vorjahr unterschiedlich. Erheblich mehr Strom wurde 2018 aus Kernenergie erzeugt (+ 12,5 %). Mit einem Anteil von 34,3 % an der Bruttostromerzeugung stand Kernenergie nach wie vor an erster Stelle im baden-württembergischen Strommix. Rückgänge zeigten sich hingegen bei der Stromerzeugung aus Steinkohle und Erdgas. So sank die Erzeugung aus Steinkohle leicht um 0,6 %. Sie kam auf einen Anteil von 29,2 %. Die Stromerzeugung aus Erdgas verzeichnete im Jahr 2018, nach dem starken Anstieg 2016 und 2017, ein deutliches Minus von 17,8 % und erreichte einen Anteil an der Bruttostromerzeugung von 6,3 %. Weitere 2,0 % des Stroms wurde aus sonstigen konventionellen Energieträgern gewonnen. Dazu gehören unter anderem Heizöl, Braunkohle, Flüssiggas oder Raffineriegas.
Die erneuerbaren Energieträger erzeugten – mit Ausnahme der regenerativen Wasserkraft – zum Teil deutlich mehr Strom als vergangenes Jahr. Sie lagen auch 2018 weiterhin auf dem dritten Platz des Strommix Baden-Württembergs. Am meisten erneuerbarer Strom wurde in den Photovoltaikanlagen des Landes erzeugt. Mit einem Plus von 3,8 % gegenüber dem Vorjahr stieg ihr Anteil an der Bruttostromerzeugung insgesamt auf 8,6 %. Die Biomasse kam mit einem Zuwachs von 1,7 % auf einen Anteil von 8,2 % an der Gesamtbruttostromerzeugung und stand damit erneut an zweiter Position unter den erneuerbaren Energiequellen. In den Laufwasser- und Speicherwasserkraftwerken des Landes wurde gegenüber dem Vorjahr witterungsbedingt 5,2 % weniger Strom erzeugt. Der Beitrag der Wasserkraft an der Bruttostromerzeugung betrug 6,9 %. Die Erzeugung aus Windkraft legte auch 2018 wieder deutlich zu (+ 27,0 %). Ihr Anteil an der Bruttostromerzeugung erreichte 4,2 %, 2017 waren es 3,3 %.